Smartphone-Apps

von Thomas Aichner

15. März 2018

Apps, die das Leben leichter machen

Egal ob es um die Zahl der weltweit verkauften Smartphones, die Anzahl der Handy-Nutzer oder die tägliche Verwendung geht: Der Trend zeigt klar nach oben. Laut einer aktuellen Studie verwenden Smartphone-Besitzer ihr Handy durchschnittlich 1.500 Mal pro Woche, das ist über 200 Mal pro Tag. Wir schreiben Nachrichten an unsere Freunde, verwenden die Kalender-Funktion, stellen den Wecker, lesen Nachrichten, verschicken Sprachnachrichten, vertreiben uns die Zeit mit Spielen, pflegen unser Profil in verschiedenen sozialen Medien, schießen Fotos und führen immer noch das eine oder andere Telefongespräch. Was aber macht Smartphones so erfolgreich? Es ist vor allem die Möglichkeit, Apps zu installieren und das Smartphone damit für unsere individuellen Bedürfnisse zu personalisieren.

Als Apple am 10. Juli 2008 den App Store (Englisch für App-Marktplatz) eröffnet hat, verzeichnete das amerikanische Unternehmen bereits nach wenigen Tagen mehr als 10 Millionen Downloads. Besitzer des allgemein als erstes Smartphone bezeichneten iPhone konnten damals zwischen ca. 200 kostenlosen und 600 kostenpflichtigen Apps wählen. Heute sind 2,2 Millionen Apps verfügbar, die insgesamt mehr als 140 Milliarden Mal installiert wurden. Wer kein iPhone sondern ein Android-Smartphone besitzt, darf sich über 2,8 Millionen Apps im Play Store von Google freuen. Dass es bei dieser unüberschaubaren Anzahl nicht ausschließlich um Unterhaltung geht, sondern sich auch viele hilfreiche Apps für Menschen mit Behinderung finden lassen, zeigen folgende Beispiele.

Personen mit motorischem Handicap oder Sehbeeinträchtigung können per Sprachsteuerung sowohl Sprachnachrichten als auch schriftliche Nachrichten versenden, ohne den Text per Tastatur einzutippen, z.B. mit dem beliebten Messenger-Dienst WhatsApp (iOS, Android). Empfangene Textnachrichten werden unter iOS (iPhone) direkt vom vorinstallierten Sprachassistenten Siri laut vorgelesen, während Android-Nutzer z.B. Voice for Notifications installieren müssen. Mit dem @Voice Aloud Reader (Android) können auch Webseiten, E-Mails und andere Dokumente vorgelesen werden.

Unter dem Fachbegriff „Augmentative and Alternative Communication“ (AAC; Englisch für unterstützte Kommunikation ) werden kommunikative Möglichkeiten zusammengefasst, die eingeschränkte oder fehlende Lautsprache von Menschen zu ergänzen oder zu ersetzen. Sogenannte AAC-Apps helfen vor allem Menschen, die Lautsprache gut verstehen, aber sich nur unzureichend ausdrücken können oder eine einfachere Alternative zur Lautsprache benötigen, weil diese zu komplex ist. Gründe dafür können geistige Behinderungen, degenerative Krankheiten, erworbene Schädigungen durch Unfälle bzw. Schlaganfälle oder vorübergehende Verletzungen sein. Mithilfe von AAC-Apps wie dem GridPlayer (iOS), der Grace-App (iOS) speziell für Kinder mit Autismus oder LetMeTalk (Android) werden einfache bildliche Elemente verwendet, um Wünsche, Gefühle oder Bedürfnisse auszudrücken und mit dem Gesprächspartner zu kommunizieren.

Auch aus Südtiroler Hand stammen nützliche Apps. Mit GlutenfreeRoads (iOS, Android) bietet das Südtiroler Unternehmen Dr. Schär aus Burgstall eine weltweite Übersicht mit Restaurants und Supermärkten, in denen unter Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie leidende Menschen passende Nahrungsmittel finden. Die Meraner Sozialgenossenschaft independent L. zeigt sich gleich für zwei interessante Apps verantwortlich: Einen Parkplatzfinder (iOS, Android) um Behindertenparkplätze im ganzen Land zu finden und per GPS anzusteuern, sowie die App Südtirol für alle (iOS, Android), in der Informationen speziell für Touristen zum barrierefreien Zugang zu Sehenswürdigkeiten, Verkehrsmitteln und anderen Einrichtungen geboten werden. Wer sich außerhalb Südtirols uneingeschränkt bewegen möchte, kann dafür auch auf die vom Berliner Verein Sozialhelden angebotene Wheelmap (iOS) bzw. Wheelmap.org (Android) zurückgreifen.

 

Bild: GridPlayer AAC-App, die auch auf Italienisch verfügbar ist | © ESmartbox Assistive Technology

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