von ANMIC
19. Juli 2021Über Menschen mit Behinderung, Recovery und Neugestaltung der Zukunft
Vom 15. bis 17. Juli 2021 fand die 3. Nationalkonferenz der ANMIC in Rom statt. Drei Tage lang versammelten sich über 200 regionale, provinziale und territoriale ANMIC-Präsidenten aus ganz Italien in der Hauptstadt, darunter auch ANMIC-Südtirol-Präsident Thomas Aichner. Auch Erika Stefani, Ministerin für Behinderungen, NISF-Präsident Pasquale Tridico sowie INAIL-Präsident Franco Bettoni waren vor Ort, um über jene Maßnahmen zu sprechen, welche die Zukunft von Menschen mit Behinderung verbessern sollen.
Besonderes Augenmerk galt der Schutz- und Inklusionspolitik für Menschen mit Behinderung. Dabei betonte Nazaro Pagano, Präsident der Nationalen ANMIC, „das Engagement der ANMIC für den Aufbau eines inklusiveren und zugänglicheren Landes für alle“. In der Tat symbolisiert die Konferenz den Neubeginn und das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen, die aufgrund der Pandemie mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert sind (z.B. Segregation, Vernachlässigung durch die Institutionen, Einsamkeit, usw. …).
Während der 3. Nationalen Konferenz wurden verschiedene und grundlegende Themen behandelt, welche aber alle unter einem einzigen Motto standen: „Menschen mit Behinderung, Recovery und Neugestaltung der Zukunft“. Die Sitzung befasste sich unter anderem mit dem ANMIC-Sozialbericht, dem bevorstehenden Eintritt der Vereinigung in den Dritten Sektor und der Reform zur Anerkennung der Zivilinvalidität, d.h. einer eingehenden Untersuchung der Rolle und Funktionen der ANMIC-Ärzte. Zudem wurden die Anpassung und die Erhöhung der Zivilinvalidenrenten besprochen.
Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Gestaltung eines neuen Wohlfahrtssystems, das auf Inklusion und nicht mehr auf dem Schutz von Hilfsbedürftigen beruht. „Die Abschaffung von Barrieren für das soziale Mitwirken und die Förderung von integrativen Verhältnissen müssen die wesentlichen Ziele der neuen Wohlfahrtspolitik sein“, forderte Nazaro Pagano. Laut dem Nationalpräsidenten müsse sichergestellt sein, „dass Menschen mit Behinderungen in den verschiedenen Lebensbereichen so selbstständig und unabhängig wie möglich leben können“. Praktisch bedeutet dies, die Auflösung bestehender Diskriminierungen, die Etablierung der Unterstützung für ein selbständiges und unabhängiges Leben und Wohnen sowie jene Möglichkeiten, die Eingliederung in die Arbeitswelt zu konkretisieren.
Bild: © ANMIC Südtirol